Woran denkt man, wenn man an den Landhausstil denkt? Sind es alte Kindheitserinnerungen, die einen in Erinnerungen schwelgen lassen, sodass man instinktiv die Großeltern vor dem alten Kamin sitzen sieht oder sind es Erinnerungen an das Ferienhaus im Allgäu. Vielleicht sind es aber auch die Bilder aus Zeitschriften wie „Schöner Wohnen“, die man früher begeistert angeschaut hat und dachte: Ja, so will ich auch einmal wohnen.
Mit dem Wohnen im Landhausstil assoziiert man auf jeden Fall erst einmal eine gemütliche und wohlige Atmosphäre. Unbeschwertheit, wie in den eigenen Kindheitstagen, wird durch das verspielte Flair erzeugt. Durch das Einsetzen von überwiegend natürlichen Materialien, wie Holz, Stein oder Rattern, ist man der Natur auch drinnen sehr nah und kann ihre entspannende Ruhe nahezu spüren. Durch den Landhausstil kommt in den eigenen vier Wände eine ländliche Idylle auf. Charakteristisch sind ebenfalls handwerkliche Materialien, die durch Baumwolle, Leinen und Leder bestens vertreten werden.
Doch wie gelingt das Einrichten in diesem Stil am geschicktesten? Als ersten Schritt sollten man sich Materialien aussuchen, die man gerne in seinen Räumen einsetzen möchte. Ein grob abgeschliffener Holzboden und viele Wolldecken- und Kissen sind ein absolutes Must-Have für eine ländliche Inneneinrichtung. Nun ist viel Kreativität angesagt, um aus einfachen Sachen etwas ganz Besonderes zu machen. Einmachgläser können als Kerzenhalter oder Vasen fungieren, ein alter Esstisch zu einem Gärtnertisch gebaut und ein Birkenstamm, an zwei Seilen befestigt, kann als Garderobe genutzt werden. Integrieren sollte man möglichst viele Naturprodukte in der Einrichtung. Ein weiterer Tipp ist ein Besuch auf einem Flohmarkt, vorzugsweise einem Bauernflohmarkt. Auf diesem lassen sich tolle Fundstücke für wenig Geld erwerben und peppen Ihren Raum individuell auf. Ein Ohrensessel darf in Ihrem Bestand ebenso nicht fehlen. In ihm lassen sich viele Winterabend mit heißer Schokolade oder dem Lesen dicker Bücher verbringen.
Ein Landhausstil weist eine helle und freundliche Farbpalette auf, welche den Raum wohnlich macht. Bevorzugte Farben sind zum Beispiel Weiß, Beige, Rosa oder Grün. Durch das Experimentieren mit verschiedenen Stoffmustern wirkt der Raum zusätzlich verspielt und abseits aller Zwänge.
Mit viel Liebe zum Detail geht es nun mit der Dekoration weiter. Diese ist essentiell für den Landhaus-Look und hat viel Auswirkungen auf die Rauminterpretation des Betrachters. Ein Landhausstil ist nämlich nicht gleich ein Landhausstil. Es gibt verschiedene Abstufungen, die sich mit der Wahl der Dekoration individuell erzeugen lassen können. Ein Landhausstil am Meer ist beispielsweise völlig anders, als einer in Großbritannien. Während letzterer typisch britische Knopfheftungen aufweist, besticht ersterer durch sein maritimes Ambiente mit Hilfe von blauen Farbakzenten, Bilder der Küste und Muschelfunde. Man sieht in diesem Fall, dass die Dekoration und die Details viel her machen und deshalb mit Bedacht ausgewählt werden sollten. Was man jedoch in fast jedem Landhaus findet sind Pflanzen, denn diese spiegeln die Verbundenheit zur Natur wider und beleben den Raum durch ihre bloße Anwesenheit. Obwohl man sich drinnen befindet, fühlt man sich wie unter freiem Himmel. Freesien, Rosen, Lavendel, Hortensien oder selbstgepflückte Wildblumen findet man häufig im Landhaus-Look. Ratternkörbe können als Holz- oder Deckenaufbewahrung dienen und zaubern einnatürliches Flair herbei. Was außerdem nicht fehlen darf sind Shabby Chic Möbel, also Möbel mit Gebrauchspuren, die entweder durch die Jahre entstanden oder auch künstlich hergestellt worden sind.
Wenn man also ein Stück Land in die Stadtwohnung haben möchte, greift man einfach zum Landhaus-Look und fühlt sich mit der Natur verbunden. Somit zaubert man sich ein wenig Natürlichkeit mit dem Country-Charme.