Man sollte wissen, für was der Raum genutzt werden soll. Gleichzeitig sollte man aber die direkte Abhängigkeit zur Beschaffenheit der Möbel bemerken. Schränke erfordern viel Platz, Schreibtische brauchen Licht und so weiter.Nun erwartet einen bereits der nächste Schritt, der eine immens hohe Wichtigkeit besitzt und die Wirkung des Raumes stark beeinflussen kann. Wohl bemerkt: man befindet sich nur in der Planungsphase! Selbstverständlich kann man nicht die Möbel platzieren, ohne die Wände gestrichen zu haben. Doch die Erfahrung beweist: Hier ist umdenken gefragt, und zwar wortwörtlich. Man möchte eine starke Wandfarbe, dann sollte man den Schreibtisch nicht vor demStreichen noch nicht davor. Man möchte eine partielle Wandbemalung, einen Streifen oder womöglich ein richtiges Wandbild? Dann muss der große Schrank an eine andere Wand. Man stellt sich also zuerst vor, wo verschiedene Möbel platziert werden können und was als Nächstes imRaum geschehen soll.
Welche Möbel besitzt man eigentlich schon? Welche will man auf jeden Fall hinzukaufen? Gibt es besondere Situationen oder Gegebenheiten im Raum, die das Hinstellen bestimmter Möbel verhindern oder ermöglichen? Eine Schräge beispielsweise verlangt besondere Beachtung, da dort nicht jedes Möbelstück drunter passt, ein Erker oder eine Gaube wiederum schreien geradezu nach einer gemütlichen Sitzgelegenheit zum Träumen und Prokrastinieren. Ist die Wand hinter dem Bett stabil genug, um ein Bücherregal zu halten? Kann man die Lampe hier überhaupt anbringen? Ist neben meinem Schreibtisch eine Steckdose? Man sollte nicht vergessen die technische Einrichtung des Raumes gründlich zu studieren. Man sollte sich ansehen, wo sich Steckdosen befinden, wo man ein Satellitenkabel anbringen kann, sofern man einen Fernseher hat und wo Lampenanschlüsse sind. Das sind die ersten und unabänderlichen Ansatzpunkte für die Einrichtung. Schließlich wissen Architekten und Designer schon seit dem 19 Jahrhundert sicher: „form follows function“. Oder: Erst über die Funktion nachdenken, dann die Form anpassen. Dies gilt nicht nur für den Raum im Allgemeinen, sondern auch für jedes seiner Details.
Des Weiteren sollte man die Größe des Raumes einschätzen können. Zu viele Möbel in einem kleinen Raum können erdrückend wirken, zu wenig Möbel in einem großen Raum können karg aussehen. Wie immer ist es ein schmaler Grad vom kuscheligen Landhaus oder Vintage zum vollgestellten Chaos oder vom minimalistischen Skandinavier-Look zur einsamen Einöde. Aber kombiniert mit den Fixpunkten im Raum, welche oben bereits festgelegt wurden, wird man mit Sicherheit ein passendes Konzept für ihr Zimmer finden. Kommt das Bett an die rechte oder linke Zimmerwand? Möchte man den Raum möglichst geräumig gestalten, empfiehlt es sich große Möbelstücke an einer Wand und nicht mittig in den Raum zu platzieren. Somit liegt der Blick des Betrachters nämlich frei und man schafft auf diese Weise eine freundlichere Raumatmosphäre. Manchmal kann es aber auch hilfreich sein Regale im Raum zu platzieren. Zusätzlich erleichtert eine grobe Raumaufteilung die darauffolgende Entscheidung für die Wahl der Inneneinrichtung.
Als kleine Unterstützung kann hierbei das Heranziehen von Notizen aus dem Schritt „Wofür wird der Raum genutzt“ dienen. Ein Raum sollte man durchdacht einrichteten, das heißt, dass der Raum optimal und sinnvoll genutzt werden sollte. Durch die bisherigen Skizzen und die Wandfarbe wird einem die Entscheidung für das richtige Möbelstück vereinfacht. Es sollte erstens im Einklang zur Farbwahl stehen und zweitens sinnvoll platziert werden. Wie bereits erwähnt macht die Raumaufteilung in der Wirkung sehr viel aus. Kleiner Tipp: durch eine offene und minimalistische Einrichtung wirkt ein etwas kleinerer Raum sehr offen und größer, als er eigentlich ist.
Das Bett muss nicht in der Ecke des Raumes stehen und ein Regal darf auch mal mitten im Raum thronen. Gerade letzteres ist eine großartige Möglichkeit Struktur in einen großen Raum zu bringen und bestimmte Alltagsbereiche nicht nur gedanklich, sondern auch visuell voneinander zu trennen. Eine Trennung des Arbeitsbereiches von Freizeitbereich kann sich beispielsweise positiv auf ihre Produktivität auswirken.