Mit gepackten Koffern ab in den Urlaub: Für viele Deutsche sind jetzt die schönsten Wochen des Jahres – und Einbrecher haben Hochsaison. Denn viele Urlauber erleichtern ihnen ihre „Arbeit“, indem sie Gartenmöbel, Leitern oder Hacken griffbereit auf dem Grundstück liegen lassen. „So können die Einbrecher auch ohne eigene Hilfsmittel bequem in obere Stockwerke gelangen oder eine Tür aufhebeln“, sagt Michael Urban, Schadens-Experte beim Infocenter der R+V Versicherung.
Seit 1999 gab es nicht mehr so viele Einbrüche wie im vergangenen Jahr: Mehr als 150.000 Mal haben Einbrecher zugeschlagen. Die Langfinger wählen dabei meist den Weg des geringsten Widerstands. Am übervollen Briefkasten oder ungemähten Rasen erkennen sie, dass niemand zu Hause ist. „Wenn dann noch ein Fenster im 1. Stock gekippt ist und die Leiter praktisch im Garten liegt, sind sie innerhalb von Minuten in der Wohnung und können sie in Ruhe ausräumen“, so R+V-Experte Michael Urban.
Einbrechern die Arbeit erschweren
40 Prozent der Einbruchsversuche scheitern jedoch inzwischen, weil die Einbrecher zu viel Mühe aufwenden müssen, um in die Wohnung zu kommen. Urlaubern rät der R+V-Experte deshalb, Haus oder Wohnung möglichst bewohnt aussehen zu lassen und alles gut zu sichern, auch die Gegenstände, die Einbrecher bei ihrem „Handwerk“ helfen. Neben Leitern sind das auch Gartenmöbel, Regen- und Mülltonnen, Werkzeuge oder Eisenstangen. Wer mögliche Einbruchs-Helfer in einer Gartenhütte aufbewahrt, sollte diese unbedingt abschließen.
Eine neue Masche: Einbrecher „markieren“ die Häuser mit transparenten Plastikstreifen, die sie beispielsweise zwischen Haustür und Rahmen klemmen. Wenn dieser nach ein paar Tagen unverändert sind, ist die Bahn frei. Deshalb sollten Nachbarn oder Verwandte regelmäßig nach dem Haus schauen und Fenster und Türen kontrollieren.
Das Radio während des Urlaubs permanent laufen zu lassen, ist leider auch nicht mehr die Lösung, da diese Methode bei vielen Einbrechern bekannt ist.